Dein Körper nach der Geburt

Dein Körper nach der Geburt
Was passiert mit ihm?

Abrundung

Gönn deinem Körper Ruhe

Nach allem, was dein Körper während der Schwangerschaft und der Geburt geleistet hat, solltest du deinem Körper Zeit geben, sich zu erholen. Die Wochenbettzeit dauert zw. 6-8 Wochen, in denen es in erster Linie um:

  • körperliche Erholung, 
  • Heilung und Rückbildung der Gebärmutter sowie
  • Milchbildung und dem Beginn der Stillbeziehung zum Baby geht. 

Unsere weiblichen Hormone steuern diese körperlichen Veränderungen grösstenteils. Ein ganz normaler Nebeneffekt der Hormonumstellung ist daher ein Gefühlschoas.

Die körperlichen Veränderungen im Wochenbett sind bei allen ungefähr gleich. Sie unterscheiden sich jedoch in der Ausprägung und Dauer. Ob eine Frau Geburtsverletzungen hat und wenn ja, welche, hängt natürlich von der Art der Geburt ab und wie sie verlaufen ist. 

Nachwehen

In der Schwangerschaft ist deine Gebärmutter enorm gewachsen, hat Organe, Muskeln und Bindegewebe verdrängt. Nun bildet sich die Gebärmutter wieder zurück. Dieses Zurückbilden kann zum Teil schmerzhaft sein (schmerzhafte Nachwehen, die die Gebärmutter zusammenziehen). Wie lange es dauert, bis sich die Gebärmutter auf eine normale Grösse zusammengezogen hat ist unterschiedlich. Bei der Kontrolle 6 Wochen nach der Geburt sollte sie aber ca. wieder Faust-gross sein.. Wie gut dieser Rückbildungsprozess abläuft, untersucht in der Regel die Hebamme bei den Kontrollen im Wochenbett. 

Bei Mehrgebärenden sind die Nachwehen bei jedem Kind etwas schmerzhafter,  da die Gebärmutter durch die frühere „Vordehnung“ der Muskulatur mehr Kraft aufwenden muss. Auch Frauen, die einen Kaiserschnitt haben, empfinden die Nachwehen oft schmerzhafter.

Wochenfluss

Der Wochenfluss ist die Blutung nach der Geburt. Sie entsteht durch Wundfläche der abgelösten Plazenta. In den ersten Tagen ist die Blutung stark, mit der Zeit wird der Wochenfluss heller. Der Wochenfluss kann ca. eine bis sechs Wochen andauern, manchmal bleibt ein wenig Ausfluss sogar bis zur ersten Periode. Es ist wichtig, dass der Wochenfluss abfließen kann, verwende deshalb dicke Binden und achte darauf, dass du sie häufig wechselst.

Geburtsverletzungen

Es gibt kleinere und grössere Geburtsverletzungen. Kleine Risse und Schnitte oder Blutergüsse im Damm und Scheidenbereich sind häufig. Kühle hier mit Coldpacks, dies hilft häufig schon gut. 

Achte auch hier auf eine gute Hygiene, um Infektionen zu vermeiden. Nach jedem Toilettengang kannst du deinen Scheidenbereich mit Wasser abspülen. 

Milcheinschuss und Stillen 

Bei Müttern, die stillen möchten und ihr Baby auch nach der Geburt gleich stillen, erfolgt nach zwei bis drei Tage nach der Geburt der Milcheinschuss. Das kann schmerzhaft sein. Achte darauf, die die Milch von Anfang an fliesst, damit du keinen Milchstau bekommst. Stillen braucht Zeit für Mutter und Kind, wunde Brustwarzen treten häufig auf. Das beste Heilungsmittel hier ist die Muttermilch, reibe deine wunden Brustwarzen (und alle anderen Narben) damit regelmässig ein. Macht dir das Stillen mühe, hast du viele Fragen: wende dich an eine Stillberaterin oder an deine Hebamme. Es gibt viele kleine Tricks, die dir das Stillen erleichtern können.

Rückbildung

Nach der Geburt purzeln die Extrakilos, die Wassereinlagerungen verschwinden und deine erhöhte Blutmenge bildet sich zurück. Bei einigen schmelzen auch bereits die ersten angefutterten Kilos durchs Stillen, bei anderen nicht. Durchs Stillen verbrauchst du circa 500 Kalorien mehr. Sobald es dir körperlich gut geht und du keine Schmerzen mehr hast, kannst du erste leichte Beckenbodenübungen machen (das geht auch gut im Liegen im Bett). 

Was ändert sich sonst noch im Wochenbett?

Ein paar Frauen erleben über längere Zeit Stimmungsschwankungen oder sogar eine Depression. Hier raten wir dir, dies mit deiner Ärztin und Hebamme offen, ehrlich und regelmässig anzusprechen. 

Viele Frauen verlieren viele Haare nach der Geburt, auch das ist normal. 

Die Vagina kann trocken und wund sein.

Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, … je nachdem wie (un)geübt du beim Tragen und Stillen des Babies bist, können auch neue körperliche Beschwerden auftreten. Achte auf eine gute Haltung, unterstütze mit Kissen (beim Stillen) und nimm externe Hilfe an. 

Ein schmerzender Beckenboden kann vorkommen. Dein Beckenboden wurde enorm beansprucht. Gönn ihm etwas Erholung und aktiviere ihn ganz langsam wieder.

Hämorrhoiden können auftreten. Das sind geschwollene Venen im und um den After. Viel trinken und bei Schmerzen zum Arzt gehen. 

All dies gehört zur Zeit nach der Geburt und ist hormonell bedingt. Gönn deinem Körper viel Zeit und schenke ihm Geduld, er hat unglaublich viel geleistet und darf sich erholen, damit er wieder Energie hat für die bevorstehende Zeit. Erholung kann auch ein Spaziergang an der frischen Luft bringen.

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